RAUM 02

DER WEINBAU VON GESTERN

Raum 02 - Der Weinbau von gestern

Willkommen im zweiten Raum unseres Museums, in dem wir Ihnen über unsere Traditionen und den
Jahreszyklus der Rebe auf einem typischen Bauernhof um 1900s erzählen werden. Wie wir selbst waren.

Wir haben uns entschieden, die wichtigen Zeugnisse von Isidoro, dem Bauer der Familie Montresor, zu
nutzen. Isidoro spielt eine wichtige Rolle bei der Verwaltung der Weinkellerei und der Anbauflächen und
niemand könnte unser Wissen besser bewahren als er.

Wussten Sie zum Beispiel, dass der Rebstock früher generell an einen Baum festgebunden wurde? So
wurde ein perfektes Ehepaar gebildet. Daher auch der Name Maritata (verheiratete) Rebe.

Das Leben auf dem ländlichen Gegend ist mit Sprichwörtern aufgepeppt: "Wer Most haben will, sollte die
Reben auch im August noch hacken." Ein wertvoller Rat für alle, die gute und reichliche Trauben haben
wollen: Man sollte die Reben mehrmals im Jahr hacken, von Februar bis Oktober.

Die Weinlese ist nach bäuerlichem Brauch nicht nur Erntezeit, sondern ein richtiges Fest! Ein Fest, an dem
alle Familienmitglieder, Verwandte und sogar Nachbarn teilnehmen. Man klettert die Leiter hoch, um die
reifen Trauben weiter oben zu erreichen, man trägt die Körbe auf die Eimer und von dort auf den Karren.
Das Ende der Weinlese wird dann immer mit Mittagessen, Abendessen und Momenten großer Geselligkeit
gefeiert.

Wenn die Arbeit auf dem Land vorbei ist, beginnt die Arbeit in der Kellerei, und als das Sprichwort sagt:
"Die Ernte wird mit den Händen gemacht, guter Wein wird mit den Füßen gemacht". Früher wurden die
Trauben in spezielle Trichter mit falschem Holzboden gefüllt, um Schalen und Stiele zu behalten und den
Most nach runter gehen zu lassen. Diese Arbeit wurde von jungen und leichtgewichtigen Menschen getan,
natürlich mit sehr sauberen Füßen. Man brauchte die Ausdauer eines Marathonläufers und die Wendigkeit
einer Ballerina.

Isidoro kannte sich gut damit aus und arbeitete viele Jahre lang für die Familie Montresor. Er hatte
tatsächlich viele Talente, aber das beste Talent war, dass er wusste, wie man Wein lagert, den guten Wein,
den Wein, der ausschließlich für den Besitzer und seine Familie beiseitegestellt wurde. Möchten Sie wissen,
wie er das tan? Zuerst brauchte er einen gut gebauten unterirdischen trockenen Weinkeller. Alle
Werkzeuge mussten immer sauber sein und aus einem besonderen Holz bestehen. Isidoro kannte die
Geheimnisse aller Holzsorten. Das beste Holz ist Eiche, aber auch Kastanie und Moräne sind nicht schlecht,
gefolgt von "ceresaro" (Kirschbaum) und "salgaro" (Weide).

Nun ist es Zeit, den Wein in Flaschen abzufüllen, aber was soll man abfüllen? Den guten Wein? Und wo ist
der gute Wein? In den kleinen Fässern. Damals war es üblich, kleine Fiasco mit langem Hals und schmalem
Bauch zu verwenden: ein außergewöhnlicher Wein in einem kleinen Behälter.